Storchenbeobachtung der besonderen Art
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Ein eher ungewohntes Bild.
In der Augustsonne kreiste ein Schwarzstorch über der Station
Schwarzstorch ciconia nigra in der südlichen Wesermarsch © Storchenpflegestation Wesermarsch
Schwarzstorch ciconia nigra in der südlichen Wesermarsch.

Der Jungvogel, den man am dunkleren Schnabel und am stumpferen Gefieder erkennt, segelte bei guter Thermik minutenlang zusammen mit über 20 meist jungen Weißstörchen über unseren Köpfen, doch das Interesse des Zugvogels galt nicht den staunenden Vogelfreunden am Boden, sondern sicherlich seinen schwarz-weißen Verwandten auf den Baumnestern und in der Wiese.

 Aufmerksam verfolgte der Schwarzstorch sein Umfeld© Storchenpflegestation Wesermarsch
Aufmerksam verfolgte der Schwarzstorch sein Umfeld.

Doch irgendwie schien die andere Färbung des Vogels bei den Wildgänsen in den angrenzenden Biotopen für Aufregung zu sorgen, denn immer wenn der Schwarzstorch zur Landung ansetzte, erschreckten sich sowohl die Gänse als auch die Wildenten, dies konnte bei den Weißstörchen nicht beobachtet werden.

Nach längerer Zeit verloren wir ihn aus den Augen, umso erfreuter waren wir, als er am Abend zurück kehrte um mit den anderen Störchen in den Pappeln an der Berne zu nächtigten.

Der Schwarzstorch nächtigte in der Brutkolonie © Storchenpflegestation Wesermarsch
Der Schwarzstorch nächtigte in der Brutkolonie
über der Berne auf einem waagerechten Pappelast.

Leider konnten wir die Kennung des oben links beringten Vogels nicht identifizieren.

In den letzten Jahren gab es vor Ort immer wieder Beobachtungen von adulten als auch von juvenilen Schwarzstörchen.

Anmerkung:
Der Schwarzstorch ist der scheue Vetter des Weißstorches, beide Arten sind in Deutschland heimisch. Der Schwarzstorch brütet eher versteckt in Wäldern und findet an und in Wasserläufen seine Nahrung. Auf Störungen reagiert er recht nachtragend, so kann es sein, dass er noch im folgenden Jahr seinen alten Horst meidet, weil er dort im Vorjahr gestört wurde.

Hier in der Marsch nutzt er zur Nahrungssuche sowohl die reichlich vorhandenen Wassergräben, die er durchwatet, als auch die Wiesen auf denen er viel fressbares Kleingetier findet.

Vor einigen Jahren übersommerte in zwei aufeinander folgenden Jahren ein adultes Exemplar in unserer Nähe.

UH 19. August 2006

Empfehlenswerte Literatur:
Der Schwarzstorch cigonia nigra
von Gerd Jannsen; Martin Hormann; Carsten Rohde
Die Neue Brehmbücherei
ISBN 3 89432 219 5

 

 
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